Gemeinderat verabschiedet Haushalt 2025: Investitionen mit Augenmaß und Weitblick
Bei einem Gesamthaushaltsvolumen von 16.509.626 Euro setzt die Gemeinde Lautertal auch im Jahr 2025 auf eine gesunde Mischung aus zukunftsgerichteten Investitionen und weiteren konsequenten Schuldenabbau. Der Verwaltungshaushalt umfasst 10.132.966 Euro, während im Vermögenshaushalt 6.376.660 Euro eingeplant sind. Die entsprechende Haushaltssatzung sowie der zugehörige Investitionsplan wurden in der April-Sitzung des Gemeinderates einstimmig verabschiedet.
Ein zentrales Ziel des Haushaltsplans ist, die gemeindliche Infrastruktur gezielt und nachhaltig zu stärken, ohne dabei neue Kredite aufzunehmen. Dies sorgt nicht nur für finanzielle Stabilität, sondern trägt auch dazu bei, dass Lautertal weiterhin über eine intakte Infrastruktur verfügt. Die Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinde liegt bei nur 80 Euro und somit deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 720 Euro. Dies ist ein deutliches Zeichen für eine überaus verantwortungsvolle Haushaltsführung.
Breit aufgestellte Investitionen in zentrale Aufgabenbereiche
Auch 2025 setzt die Gemeinde klare Schwerpunkte in der Daseinsvorsorge. In erheblichem Umfang werden Mittel für Straßen- und Kanalsanierungen bereitgestellt. Die bedeutendsten Straßenbaumaßnahmen im laufenden Jahr betreffen den Hühnerbergsweg im Ortsteil Tiefenlauter sowie die Bergstraße in Neukirchen. Auch Brückenbauwerke stehen im Fokus: So ist aktuell die Sanierung der Taimbacher Brücke in Neukirchen in Ausführung.
Im Bereich der Kinderbetreuung investiert die Gemeinde in die Qualität ihrer Einrichtungen. Die größte Maßnahme bildet dabei die umfassende Sanierung der Gruppe „Wolkenkuckucksheim“ im Kinderhaus „Kunterbunt“, die in diesem Monat abgeschlossen wurde. In Lautertal stehen für alle Familien ausreichend qualitativ hochwertige Kinderkrippen- und Kindergartenplätze zur Verfügung.
An der Mittelschule Am Lauterberg wird der Pausenhof grundsaniert und komplett neugestaltet. Ebenso wird das neue Brandschutzkonzept umgesetzt. Diese bedeutsamen und notwendigen Maßnahmen tragen erheblich zur Stärkung des Mittelschulstandortes Lautertal bei.
Im Mittelpunkt stehen auch Vorhaben, die aufgrund des spürbaren Klimawandels unabdingbar sind. Zur Verbesserung des Schutzes bei Starkregenereignissen sind derzeit im Rahmen des Förderprogramms „boden:ständig“ weitere verschiedene Maßnahmen in Planung und Umsetzung. So ist für dieses Jahr vorgesehen, den Abfluss vom Lauterberg durch den Einbau von Querrinnen gezielt zu steuern.
Zudem wurde ein Ingenieurbüro mit der Erstellung eines Konzeptes für ein Sturzflutenmanagement beauftragt, dessen Ergebnisse im Laufe des Jahres vorliegen sollen. Nach deren Auswertung wird dann der Gemeinderat über die Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen entscheiden.
Starke Feuerwehr, Glasfaserausbau und attraktive Freizeitangebote
Auch die Feuerwehren in der Gemeinde werden gestärkt: In den Dienst gestellt wurde bereits der neue Tragkraftspritzenanhänger des Löschzuges Tiefenlauter. Ebenso erfolgt noch in diesem Jahr die Auslieferung des neuen Mehrzweckfahrzeugs für die Feuerwehr-Zentrum. Zudem sind im Haushalt erhebliche Mittel für die persönliche Ausstattung und Ausbildung der Kameradinnen und Kameraden vorgesehen.
Abgeschlossen ist der staatlich geförderte Glasfaserausbau durch die Deutsche Telekom in den Ortsteilen Tiefenlauter und Neukirchen, sowie in einzelnen Clustern in Oberlauter und Unterlauter. Hierzu ist der durch die Gemeinde zu tragende Kostenanteil im Haushalt abgebildet. Zum geplanten eigenwirtschaftlichen Breitbandausbau durch die Deutsche Glasfaser in Oberlauter und Unterlauter gibt es immer noch keine verlässliche Auskunft des Unternehmens über den weiteren Fortgang.
Ein besonderes Augenmerk legt der Gemeinderat auch auf dem Freizeitbereich. So schreitet der Ausbau des Radwegenetzes weiter voran. Noch in diesem Jahr soll das Teilstück zwischen Oberlauter und Tiefenlauter fertiggestellt werden. Parallel laufen Planungen für das fehlende Stück zwischen Neukirchen und Tremersdorf, um eine durchgängig befahrbare Route durch das gesamte Lautertal mit Anbindung an den Werra-Radweg zu realisieren.
Darüber hinaus entsteht auf der Trasse der ehemaligen Werrabahn ein „Erlebnisbahndamm“ mit Trimm-Dich-Pfad, Barfußpfad, einem Glockenturm neben der Franziskuskapelle sowie einem Dorfbackofen.
Auch die Spielplätze im „Rosenauer Weg“ und „An der Pfaffengasse“ im Ortsteil Unterlauter werden wiederhergestellt bzw. aufgewertet. Letzterer wird zu einer Mehrgenerationenanlage umgestaltet.
Die gemeindliche Vereinsförderung wird durch die zum 01.01.2025 erfolgte Anpassung der Sportförderrichtlinien mit höheren Förderbeträgen und Förderquoten sowie angehobenen Höchstbeträgen deutlich verbessert.
Familienfreundlich – heute und in Zukunft
Die Investitionen in Schule, Kindertagesstätten sowie in den Kultur- und Freizeitbereich machen deutlich: Lautertal setzt alles daran, seinen guten Ruf als lebenswerte und familienfreundliche Wohnsitzgemeinde weiter zu stärken.
Klimaschutz und nachhaltige Infrastruktur
2025 wird die Straßenbeleuchtung auch in den Ortsteilen Oberlauter und Unterlauter auf LED-Technik umgestellt. Mit dieser Maßnahme wird die Umrüstung im gesamten Gemeindegebiet abgeschlossen und stellt einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Energieeinsparung dar.
Das größte Bauvorhaben der kommenden Jahre ist der Umbau der unterhalb des Rathauses liegenden Gewerbehallen zum neuen gemeindlichen Bauhof. Für dieses Jahr ist der Bau der Zufahrt geplant. Die Fertigstellung der Gesamtmaßnahme ist für 2027 vorgesehen. Die Investitionskosten werden somit auf drei Jahre verteilt und fließen schrittweise in den Haushalt ein. Bei der Baumaßnahme wird großer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Die Wärmeversorgung erfolgt über eine Hackschnitzelheizung, das Dach wird mit einer Photovoltaikanlage versehen und es wird eine E-Lade-Säule installiert. Durch die Umnutzung bestehender Hallen erfolgt zudem kein zusätzlicher Flächenverbrauch.
Solider Haushalt trotz steigender Kosten
Auf der Einnahmeseite des Haushaltsplans profitiert Lautertal von stabilen Zuflüssen bei der Einkommen- und Gewerbesteuer. Die Grundsteuerreform wurde aufkommensneutral umgesetzt. Die Verwaltung achtet bei allen Vorhaben auf die maximale Ausschöpfung vorhandener Fördermittel.
In der Ausgabenspalte schlagen sich die in nahezu allen Bereichen gestiegenen Kosten - insbesondere im Bausektor - spürbar nieder. Große Sorge bereitet der Gemeinde zudem die aufgrund der dramatischen Haushaltssituation des Landkreises erfolgte deutliche Anhebung der Kreisumlage. Die Kreisumlage ist eine von den kreisangehörigen Gemeinden an den Landkreis zu zahlende Umlage zur Finanzierung der vom Landkreis zu erbringenden öffentlichen Leistungen. Die sich daraus ergebenden Mehrausgaben für die Gemeinde Lautertal gegenüber dem Haushaltsjahr 2022 belaufen sich auf circa eine Million Euro!!! Somit stehen der Gemeinde deutlich weniger eigene Haushaltsmittel - insbesondere im investiven Bereich - zur Verfügung.
Dennoch ist es auch unter schwierigen Rahmenbedingungen gelungen, einen ausgewogenen und soliden Haushalt aufzustellen, mit dem die Zukunfts- und Handlungsfähigkeit unserer Gemeinde weiterhin gewährleistet ist und Lautertal lebens- und liebenswert bleibt.