Aus dem Gemeinderat wird berichtet


Bürgermeister Karl Kolb (re.) ehrt die langjährigen Blutspender (v. l.) Gerald Flurschütz, Ulrich Prentki und Stefan Maisel.

Bauvorhaben einer Tiny-House-Siedlung im Ortsteil Tremersdorf

Eva Otte von der Otte Immobilien GmbH stellt dem Gemeinderat das Vorhaben des Baus einer Tiny-House-Siedlung im Ortsteil Tremersdorf im Bereich „Weihers“ vor. Dort sollen bei entsprechendem Kundeninteresse bis zu zehn Tiny-Häuser entstehen. Bei der Bauausführung setze man in hohem Maße auf Nachhaltigkeit. Laut Angaben Ottes steigt aktuell die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum aufgrund der enorm steigenden Baupreise und der Zinsentwicklung deutlich an. Tiny-Häuser mit zwar relativ geringer Wohnfläche, dafür aber mit durchdachter optimaler Raumnutzung, seien hier ein Lösungsmodell.

Grundsätzliche Bedenken gegen das Vorhaben werden seitens des Gemeinderates nicht vorgebracht.  Das Gremium verweist aber darauf, dass die Zahl der vorgesehenen Parkplätze (einer pro Haus) etwas knapp bemessen sei und man deshalb befürchtet, dass direkt an der Straße „Am Weihers“ geparkt wird und dies den landwirtschaftlichen Verkehr behindern könnte.

Laut Eva Otte soll in einer der nächsten Sitzungen des Gemeinderates ein Antrag auf Aufstellung eines Bebauungsplans mit Änderung des Flächennutzungsplans gestellt werden, sofern es positive Signale aus dem Gemeinderat gibt und das notwendige Kundeninteresse vorliegt.

Eine ausführliche Beschreibung des Vorhabens finden Sie hier

Bürgersolarpark Lautertal

Der Vorsitzende der Energiegenossenschaft Coburger Land e.G. Christian Gunsenheimer gibt einen Sachstandsbericht zum Bau des Bürgersolarparks Lautertal ab. Dabei stellt er auch das Konzept der Bürgerbeteiligung vor.

Der Solarpark entsteht auf einer Fläche von ca. fünf Hektar im Ortsteil Unterlauter entlang der Autobahn A73. Die Investitionskosten liegen bei ca. vier Millionen Euro. Die Anlagenleistung beträgt 6 MW, die Jahresstromleistung 6 Mio. kWh/a.  Dadurch werden jährlich 2.000 Tonnen an CO 2 - Ausstoß eingespart. Die Inbetriebnahme des Parks ist für Mitte des Jahres 2023 geplant.

Die Finanzierung der Anlage ist auf drei Säulen aufgebaut: Genossenschaftsanteile, Genossenschaftsdarlehen und Bankdarlehen. Dabei können Bürger*innen Genossenschaftsanteile zu einem Nennbetrag in Höhe von 500 € erwerben, maximal gibt es zehn Anteile pro Person. Da nur bis zu 1.600 Genossenschaftsanteile ausgegeben werden, gibt es ein vorrangiges 14-tägiges Zeichnungsrecht nur für Lautertaler*innen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, der Energiegenossenschaft ein projektbezogenes Darlehen zu gewähren. Die Mindestdarlehenssumme beträgt dabei 50.000 €.  Voraussetzung dazu ist, dass man mindestens einen Genossenschaftsanteil hält. Die dritte Säule der Finanzierung sieht Bankdarlehen vor, bevorzugt mit regionalen Kreditinstituten.

Eine ausführliche Beschreibung des Bürgersolarparks Lautertal mit dem Konzept der Bürgerbeteiligung finden Sie hier

Kommunale Energieeinsparungen

Aufgrund der massiv gestiegenen Energiepreise und der unklaren Versorgungssicherheit für den bevorstehenden Winter hat sich auch der Gemeinderat mit dieser Thematik befasst und unabdingbare Maßnahmen beschlossen. Dabei werden sofort und mittelfristig umsetzbare Festlegungen getroffen.

Nach eingehender Beratung wird folgender Beschluss gefasst.

Der Gemeinderat beschließt

  • Die Abschaltzeiten der Straßenbeleuchtung zum nächstmöglichen Zeitpunkt wie folgt festzulegen: Mo. - Sa.: 23.00 Uhr bis 04.30 Uhr, So. 23.00 Uhr bis 07.00 Uhr (= Nacht von Sa. auf So.). Die Verwaltung wird mit der Umsetzung beauftragt.
  • Die Verwaltung wird beauftragt, ein Konzept zur Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Beleuchtung unter Auslotung von Fördermöglichkeiten auszuarbeiten.
  • Die Verwaltung wird beauftragt, alle gemeindlichen Liegenschaften auf technisch mögliche und wirtschaftlich sinnvolle Nutzung von Photovoltaikanlagen zu prüfen.
  • Über die Einstellung von Haushaltsmitteln zur Prüfung der Wirtschaftlichkeit bezüglich eines Austausches der Gasheizung an der Mittelschule Am Lauterberg gegen eine Hackschnitzelheizung unter Einbeziehung der anliegenden Kindertagesstätten wird im Rahmen der Beratungen für das Haushaltsjahr 2023 entschieden (geschätzte Kosten für die Wirtschaftlichkeitsprüfung: ca. 20.000 €).
  • Über energetische Verbesserungsmaßnahmen im Feuerwehrhaus-Zentrum wird im Rahmen der Erstellung und Genehmigung des Feuerwehrbedarfsplans für die nächsten fünf Jahre entschieden.

 

Mit diesem Beschluss wird der Gemeinderat seiner gesellschaftlichen Verantwortung und Vorbildfunktion bei der Gewährleistung der Versorgungssicherheit und beim Klimaschutz gerecht.

Der Beschluss wird durch kleinere Maßnahmen, wie beispielsweise der Abschaltung des Wassers der gemeindlichen Zierbrunnen und der Beleuchtung der Franziskuskapelle, flankiert.

Der Gemeinderat bittet um Verständnis für die getroffenen Maßnahmen, insbesondere bezüglich der Verlängerung der Abschaltzeiten bei der Straßenbeleuchtung. Dem Gremium ist bewusst, dass dies ein Einschnitt beim Sicherheitsgefühl der Bürger*innen ist, welche zu unbeleuchteten Zeiten unterwegs sind bzw. sein müssen. Nach Abwägung aller Belange ist die Entscheidung aber letztlich alternativlos.

Bestellung eines Beauftragten für Integration

Der Gemeinderat bestellt Martin Flohrschütz als neuen Beauftragten der Gemeinde Lautertal für Integration.

Dr. Bernd Wicklein hatte das Amt niedergelegt. Erster Bürgermeister Karl Kolb dankte dem scheidenden Integrationsbeauftragten für sein jahrelanges herausragendes Engagement bei der Unterstützung der Flüchtlinge, insbesondere auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise. Zudem war er Bindeglied zwischen dem Ehrenamtskreis, der Verwaltung und der Politik.

Baumaßnahmen

Nach Abschluss der Submission und anschließender Prüfung durch die Vergabestelle der Stadt Coburg vergibt der Gemeinderat folgende Aufträge an die ausführenden Baufirmen:

  • Erstellung eines Gehwegs von der Frankenstraße 3 (Neue Wohnanlage) Richtung Rathaus mit asphaltierter Anbindung hoch zur Zentstraße
  • Ausführung der Straßenbauarbeiten zur Sanierung des Pfarrleitenwegs und des Verbindungswegs hoch zur Straße „Langer Berg“
  • Erstellung eines Gehweges von der Kreuzstein-Apotheke zum Verkehrskreisel
  • Straßenbauarbeiten am Mirsdorfer Weg in Verbindung mit dem dortigen Projekt „boden:ständig“

Da für die Maßnahmen zum Teil staatliche Fördermittel beantragt wurden und dadurch noch eine abschließende Prüfung der Unterlagen durch die Regierung von Oberfranken erfolgen muss, kann sich der Baubeginn je nach Bearbeitungszeit noch verzögern.